Jüngere buchen lieber online als traditionell.
Lange diente das Internet nur als Informationsstütze für Urlaubsreife, jetzt holt die Maus auf. Beim Buchungsverhalten der Österreicher festigt sich ein Trend: Reisebüro- und Internetbuchungen sind inzwischen gleichauf, zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Instituts für Freizeit– und Tourismusforschung (IFT). So buchen 29 Prozent der Österreicher ihren Urlaub offline, während 23 Prozent ein Online-Buchungsportal vorziehen.
„Das setzt die Anbieter freilich unter Druck, weil traditionelle Vertriebswege ebenso professionell beschritten werden müssen wie die Online-Portale. Das bedeutet einen höheren Kostenaufwand“, leitet Institutsleiter Peter Zellmann ab. Zählt man alle Buchungsoptionen im Netz zusammen (Portale und Hotelwebsites), holt die Internetbuchung gegenüber dem Reisebüro sogar auf. 28 Prozent der Reisenden organisieren sich ihre Unterkunft mittlerweile online. Urlaubsflugreisen werden allerdings (noch) etwas häufiger im Reisebüro gebucht. 22 Prozent buchen ihre Anreise mit dem Flugzeug im Reisebüro, 18 Prozent im Netz.
Der digitale Spalt
Dem Medium entsprechend liegt der Unterschied im Alter. 38 Prozent der reisenden Ü-50-Gruppe gehen für ihre Haupturlaubsreise nach wie vor lieber in ein Reisebüro. Hingegen buchen 36 Prozent der 15- bis 29-Jährigen über das Internet. Die digitale Spaltung der Bevölkerung lässt sich auch auf ihr Buchungsverhalten übertragen. Auch hier ist die Internetnutzung eine Frage der höheren Bildung. 28 Prozent der Reisenden mit Matura bzw. Hochschulabschluss buchen im Internet, bei den Personen mit Pflichtschulabschluss sind es nur 14 Prozent. Für die Hälfte der Österreicher ist aber schon allein die Möglichkeit, den Urlaub online zu planen, eine sehr wichtige Entwicklung im Tourismus der letzten 50 Jahre. (sh)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.06.2014)