Marani

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Das Marani in der Laudongasse: Ein Georgier in der Josefstadt bringt einen Hauch von Tiflis in die Stadt.

Georgische Lokale und die Josefstadt – das war vergangenes Jahr eine eher ambivalente Angelegenheit. Kaum war das Suliko in der Josefstädter Straße entdeckt und eine erfreute Kritik geschrieben, wurde es zu einem Italiener umgewandelt. Gut, mit dem Ansari und dem Satrapezo gibt es in Wien ja Alternativen, doch ein bisschen wurmt es schon, dass italienische Mainstreamküche wirtschaftlich offenbar besser zieht als die georgische. Ganz unversöhnlich scheinen achter Bezirk und Khachapuri aber doch nicht zu sein – denn vor einiger Zeit ist mit dem Marani ein neuer Georgier aufgetaucht, diesmal Ecke Laudongasse/Lange Gasse.

Das wirklich Schöne daran ist, dass mit dem Schließen der Eingangstür nur noch wenig an die Josefstadt erinnert. Ein paar hübsche Bilder aus Tiflis (inklusive der alten „Mutter Georgiens“-Statue), typisch georgischer Wandschmuck und Männer in Jeans und Pullover, die der Sängerin lauschen, die zu Playback inbrünstig georgische Lieder trällert. Dazu kommt die volle Palette an Khachapuri – ja, auch die adscharische Variante mit Ei (8,90 Euro) – und Khinkali, mit Faschiertem gefüllten Teigtaschen (8,50 Euro), die man aufbeißt und die Flüssigkeit aufsaugt. Dazu Vorspeisen wie Melanzani in Walnusssauce (7,80 Euro) oder marinierter Blattspinat (5,90 Euro). Geschmacklich einwandfrei, und atmosphärisch sowieso sehr Tiflis. Klingt nicht allzu euphorisch? Nun, mit Lob muss man vorsichtig sein. Nicht, dass sonst aus dem Lokal in ein paar Wochen wieder ein Italiener wird.

Marani, Laudong. 13, 1080 Wien, ✆01/957 76 73, www.marani.wien, Di–Fr 11–23, Sa& So 14–23 Uhr

 

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.02.2015)


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