Ein Chaos wie in Iowa soll es bei den Vorwahlen in New Hampshire nicht geben. Sanders ist der Favorit. Am moderaten Flügel greift Biden, der mit dem Rücken zur Wand steht, Buttigieg an.
Concord. Es ist eng im Besprechungsraum des Gouverneurs von New Hampshire. Chris Sununu hat zum Pressegespräch geladen, die politische Spitze des kleinen US-Bundesstaates im Nordosten gibt Details zur anstehenden Vorwahl bekannt. Was normal ein Routinetermin ist, zieht nach dem Chaos in Iowa die Aufmerksamkeit aller großen Medienhäuser auf sich. „Wow, viel los hier heute“, sagt Sununu, als er mit sieben Wahldelegierten das Zimmer im zweiten Stock des „State House“ von Concord, der Hauptstadt, betritt.
Die Nachwehen von Iowa sind nach wie vor zu spüren. Bernie Sanders, der zum Start der demokratischen Vorwahlen knapp hinter Pete Buttigieg ins Ziel kam, hat offiziell eine Überprüfung der Ergebnisse beantragt. Die Nervosität ist groß unter den Kandidaten, für einige von ihnen geht es am Dienstag, in New Hampshire bereits um alles. Elizabeth Warren braucht ein gutes Ergebnis, um am linken Flügel den Anschluss an Sanders nicht völlig zu verlieren. Und Joe Biden, der Ex-Vizepräsident, macht sich berechtigte Sorgen, dass ihm Buttigieg die Rolle als Frontrunner unter den Moderaten abknöpft.
Keine Sorgen macht sich indes Gouverneur Sununu. Der Republikaner weiß die Blamage der Demokraten in Iowa auszuschlachten und garantiert, dass „bei uns richtig gezählt wird“. Mehr als 50 Anwälte stehen am Wahltag für den Fall der Fälle bereit, um etwaige Ungereimtheiten sofort schlichten zu können. Die Helfer erhielten detaillierte Leitfäden, und die Kapazität der Hotline für Beschwerden – sie war in Iowa völlig überlastet – wurde deutlich ausgeweitet. „Die Wahl in New Hampshire ist fair, unparteiisch und bestens organisiert“, sagt Sununu.