Rainer Nowak: Costa Smeralda

Die kleine Informationstafel ziert jedes Hotelzimmer Italiens und nennt nicht immer den realen Preis.

Die kleine Informationstafel ziert jedes Hotelzimmer Italiens und nennt nicht immer den realen Preis: 3000 Euro steht da etwa in diesem unauffälligen Bungalow im 007-Stil der frühen 70er. Und auch wenn dann dank unterschiedlichster Arrangements die Zimmer im Hotel Pitrizza viel günstiger sind: Es ist die Lage, die den Preis bestimmt. Und die ist im Fall des Pitrizza einzigartig, gleich bei Porto Cervo, aber doch privat versteckt und vor allem: mit einem Rund-um-Blick in eine der Buchten der Costa Smeralda. Und die ist ziemlich genau so, wie man sich das vorstellt: Das Wasser ist stellenweise tiefgrün. Eben smaragdgrün. Dass wahrer Luxus Platz und Zeit bedeutet, trifft hier zu: Da beinahe die gesamte Costa Smeralda von Aga Khan aufgekauft wurde, gibt es kaum Bausünden, keinen Massentourismus, sondern Massen-Luxustourismus. Idealerweise reist die Neigungsgruppe Smaragd mit der Jacht an, trägt passende Kleidung und nimmt den Drink in Porto Cervo. Dabei handelt es sich weniger um einen Ort, denn um eine Luxus-Shopping-Mall.

Outdoor. Den Kindern kann man, so man das Kindermädchen vergessen hat, alle Marken zeigen, die sie sich hoffentlich nie leisten werden. Am besten verbringt man seine Zeit aber in einem der Hotels, in denen einem livrierte dienstbare Geister alles bringen, was man nicht bezahlen kann. Das Hotel Cala di Volpe ist das Hauptquartier jener, die heute noch die Bezeichnung Jetset verdienen: russische Oligarchen, italienische Komtessen, Italo-TV-Stars und amerikanische Finanziers des Ganzen. In diesem Mix aus 70er-Jahre-Pueblo-Kitsch und Arizona-Style schlürft man Martini wie einst James Bond – „Der Spion, der mich liebte“ wurde 1976/1977 im Haus gedreht – und wartet auf den Hummer. Wenn es dunkel wird, wechselt man natürlich zum Bordeaux. Roger Moore vergaß auch immer die Rechnung. Nächster Ort: Porto Cervo.

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