Helmar Dumbs: Mljet

Verdammter Drachenkopf!

Verdammter Drachenkopf! Hat sich doch eins dieser Biester im Barbennetz verfangen und bohrt seine Stacheln jetzt in einer letzten Zuckung in Adrijan Stermasis Hand. Er wird trotzdem als Fischsuppe enden (der Drachenkopf), aber Adrian hat es wohl in der Sekunde bitter bereut, seine Gäste zum Einholen und Aufdröseln der Netze mitgenommen zu haben.

Die kroatische Insel Mljet, mit dem Tragflügelboot eine Stunde von Dubrovnik entfernt, ist zwar kein absoluter Geheimtipp mehr. Gründe, die verschlafene Insel (ein Hotel, zwei Bankomaten, viel Ruhe) zu besuchen, gibt es aber genug: Die Küche, die Adrians Familienbetrieb führt, ist nicht der geringste. Wenn sich die Peka (Eisenglocke) hebt, um den Duft des im Ganzen geschmorten Oktopus freizugeben, möchte man vor Gaumenglück schier heulen. Und erst das Wildschwein! Zum Blödfressen.

Das Dumme ist nur, die, nun ja, zweckmäßig eingerichteten Apartments sind am falschen Ende der Insel. Denn nach Mljet fahren und nicht ein paar Tage an den Salzwasser-Seen zu verbringen – für die „idyllisch“ eine unverschämte Untertreibung wäre – ist undenkbar. Also Quartierwechsel und auf nach Pomena.

Dort bei einer Familie einquartieren – rumfragen, irgendwo ist fast immer was frei –, ein Kanu mieten und sich seinen ganz privaten Badeplatz erpaddeln. Oder den Monte Kuc erklimmen, trotz niedlicher 253 Meter ­grandiose Sicht. Oder nur daliegen und sich vorstellen, man sei in einer Art Paradies. Mljet macht einem das ziemlich leicht.

Nächster Ort: Ston, http://www.ston.hr

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