Wer sich zum Inselhüpfen zwischen den sieben Liparischen oder Äolischen Inseln entschließt, sollte über eines verfügen.
Wer sich zum Inselhüpfen zwischen den sieben Liparischen oder Äolischen Inseln entschließt, sollte über eines verfügen: einen guten Magen. Inseln, sofern sie eine gewisse Größe unterschreiten, haben für Otto Normaltourist nämlich den Nachteil, nur per Schiff erreichbar zu sein. Nun ist das Tyrrhenische Meer, aus dem die sieben vulkanischen Erhebungen herausragen, nicht die obere Adria. Schon die Strecke von Lipari, der größten Insel des Archipels, nach Stromboli, dem ständig feuerspeienden Vulkan, kann neusiedlerseegeübte Cruiser gastrisch überfordern. Allerdings: Ein Besuch lohnt sich.
Die „Terra di Dio“, wie Roberto Rossellini seinen 1949 entstandenen Film über Stromboli nannte, strahlt einen faszinierenden mediterranen Zauber aus. Es ist alles kompakt vorhanden, was ein Bewohner der Regionen nördlich der Alpen so an Sehnsüchten in sich trägt: glasklares Wasser, weiche Sandstrände vor bizarren Lavafelsen, bunte Botanik, ja – und die Hauptattraktion: der rauchende Berg. Außerhalb der Saison kann man sogar mit Plätzen in den paar Trattorias und mit halbwegs freundlichen Cameriere rechnen. Was den etwas über 900 Meter hohen Berg betrifft: Alpinisten können da hinauf, sollten das aber mit passendem Schuhwerk und eventuell mit Führer tun. Kleiner Hinweis: Auf Stromboli liegen mehr Tote von Berg- als von Seeunfällen begraben. Schöner, und auch bequemer als hinaufzugehen, ist es aber, bei Sonnenuntergang hinaus aufs Meer zu schippern und bei Einbruch der Dunkelheit dem Vulkan beim Feuerspucken zuzuschauen. Auf der Rückfahrt nach Lipari kann man sich immer noch überlegen, ob man auch nach Alicudi, Filicudi, Panarea, Salina oder Vulcano fahren will.
Nächste große Stadt: Messina. www.italien-inseln.de/messina/me.html;
www.isoleeolie.com, www.comunelipari.it/