Die Liebe zu Südfrankreich haben wir dem Hund zu verdanken.
Die Liebe zu Südfrankreich haben wir dem Hund zu verdanken. Wäre er nicht gewesen, wir hätten wohl immer in Italien Urlaub gemacht. Mit Hund war Italien plötzlich in weite Ferne gerückt, Frankreich füllte den Platz. Denn erstens lieben die Franzosen ihre Fifis, und zweitens gab’s dort Freunde, die ihre Wohnung zur Verfügung stellten, und die stand, im Gegensatz zu ganz Italien, auch Hunden offen. Seither lieben wir sie, diese Gegend, die je nach Definition und der Notwendigkeit der Angeberei noch Côte d’Azur ist oder Provence oder einfach nur Südfrankreich, kurz vor Marseille. Manches, was mir dort gefällt, teile ich mit anderen. Auch Cezanne, van Gogh und Picasso schwärmten vom weichen Licht. Andere meiner Vorlieben sind spezieller.
Das Frühstück auf der Terrasse unseres Apartments hoch über dem Meer vor Saint Cyr, mit warmem Baguette, Pfirsichmarmelade von „Bonne Maman“ und reife (wirklich reife) Mango aus irgendeiner französischen Ex-Kolonie. Dann die Bucht von Port d’Alon, weiße Felsen, das Wasser türkis, dunkelgrün und hinten azurblau und immer ein bisschen frisch. Das nachmittägliche Picknick im Schatten einer Pinie, die Zikaden zirpen, nur gelegentlich quert hinter dem Buch ein Segelschiff oder das Ausflugsboot oder die Fähre nach Korsika den Horizont. Abends rühren wir Aioli, grillen Brassen und hören Paolo Conte (manchmal singt er französisch) und „Caravane“ von Raphael. Auch der Hund, Gott hab ihn selig, hat Südfrankreich geliebt. Vermutlich geht er jetzt auch im Hundehimmel baden und frisst Trauben und Camembert. Ach ja, der Ort heißt ganz: Saint Cyr sur mer.
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