Inauguration Day

Donald Trump hat Washington, D. C. verlassen

U.S. President Trump departs the White House
U.S. President Trump departs the White HouseREUTERS
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Anstelle des Besuchs der Amtseinführung seines Nachfolgers, Joe Biden, hat Donald Trump am Mittwochmorgen die Reise nach Florida angetreten. Biden legt zu Mittag den Amtseid ab.

Der aus dem Amt scheidende US-Präsident, Donald Trump, und seine Ehefrau, Melania, haben sich am Mittwochmorgen gegen acht Uhr Ortszeit aus dem Weißen Haus in Washington, D. C. verabschiedet. Das Paar reiste per Helikopter zum Militärflughafen Joint Base Andrews in Maryland, von dort geht es per Air Force 1 nach Florida, wo die Trumps künftig leben wollen.

>> „Die Presse“ berichtet ab 16 Uhr live über die Amtseinführung von Joe Biden als 46. Präsident der Vereinigten Staaten.

Am Flughafen hielt Trump zudem eine weitere Abschiedsrede. Trotz der Corona-Pandemie habe seine Regierung „unglaubliche Dinge“ geleistet, sagte er. Er wünschte der neuen Regierung viel Glück, ohne seinen Nachfolger, Joe Biden, beim Namen zu nennen. Trump versicherte seinen Anhängern, immer für sie da zu sein: „Wir lieben euch. Wir werden wiederkehren - in irgendeiner Form.“ Anschließend stieg er zu den Klängen des Popsongs „YMCA“ in die Präsidentenmaschine.

Neben seiner Frau begleiteten Trump auch einige seiner Kinder: Donald jr., Eric und Tiffany Trump sowie ihre jeweiligen Partner, Kimberly Guilfoyle, Lara Trump und Michael Boulos. Ivanka Trump und Jared Kushner waren zwar bei der Verabschiedung dabei, stiegen aber nicht mit in die Maschine.

Nicht bei Amtseinführung Bidens dabei

Trump bricht damit mit der Tradition, bei der Amtseinführung des Nachfolgers dabeizusein. Die Teilnahme an der Vereidigung steht eigentlich symbolisch für eine friedliche Machtübergabe. Trump hatte sich im Wahlkampf geweigert, eine solche zuzusagen. Die „New York Times“ berichteten am Mittwoch, dass Trump seinem Nachfolger allerdings eine Notiz im Weißen Haus hinterlassen habe. Der Inhalt der Nachricht sei nicht bekannt.

Der Demokrat Biden wird zu Mittag - also um 18 Uhr mitteleuropäischer Zeit - am Kapitol den Amtseid ablegen; nur wenige Menschen werden bei der Zeremonie dabei sein können. Einerseits wegen der Abstandsregeln, um Ansteckungen mit dem Coronavirus zu verhindern. Andererseits wurden die Sicherheitsvorkehrungen rund um die Inauguration Bidens extrem verschärft, nachdem am 5. Jänner Trump-Anhänger das Kapitol gestürmt hatten. Vier Personen starben im Zuge der Ausschreitungen.

Auch gemeinsame Fotos von den Trumps mit Biden und der neuen First Lady, Jill Biden, vor dem Weißen Haus wird es keine geben - eine weitere Tradition, die ins Wasser fällt. Ziemlich zeitgleich mit der Abreise Trumps von Joint Base Andrews begann Biden indes seinen Tag in Washington, D. C. - mit einer Gebetsstunde in der katholischen St.-Matthias-Kathedrale zusammen mit seiner Vizepräsidentin, Kamala Harris, und führenden Politikern aus allen Lagern.

US-POLITICS-TRUMP-DEPARTURE
US-POLITICS-TRUMP-DEPARTUREAPA/AFP/ALEX EDELMAN

Trump hatte nach der Präsidentschaftswahl am 3. November die Legitimität des Wahlsiegs seines Herausforderers angezweifelt, sein Team zog in verschiedenen Bundesstaaten vor Gerichte. Doch Beweise konnte niemand aus dem Trump-Lager für den behaupteten Wahlbetrug vorlegen - bis heute nicht. Mehr als 81 Millionen Menschen hatten für Biden gestimmt, rund 74 Millionen für Trump; ein Rekord in den USA.

(epos/Ag.)

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