Die erste rot-pinke Koalition Österreichs auf Landesebene schlittert in ihre erste Krise. Die Neos schießen sich überraschend scharf auf den roten Koalitionspartner ein. Eine politische Bestandsaufnahme.
Es ist kein (politischer) Herbst, wie er früher war. Traditionell läuft die Arbeit der Wiener Parteien Ende der Ferien gemächlich an. Doch die finanziellen Probleme der Wien Energie im Milliarden-Euro-Bereich überschatten den politischen Herbst in der Bundeshauptstadt. Dazu kommt die Bundespräsidentenwahl im Herbst und die enorme Teuerungswelle, gepaart mit der Energiekrise. Eine Bestandsaufnahme.
SPÖ
Das Thema Teuerung samt deren sozialen Folgen spielt der SPÖ direkt in die Hände – auf Bundesebene liegt die SPÖ mit (oder trotz?) Pamela Rendi-Wagner in Umfragen mit deutlichem Abstand auf Platz eins. Aber der Vorsprung auf ÖVP und FPÖ könnte bald schneller schmelzen als Schnee in der Klimakrise. Denn die wichtigste Landespartei ist in massive Turbulenzen geraten: Vor wenigen Tagen wurde überraschend bekannt, dass die städtische Wien Energie sechs bis zehn Milliarden Euro als Kaution benötigt, um den Einkauf von Energie auf dem internationalen Markt abzusichern.