Queen Elizabeth II. starb im Alter von 96 Jahren auf Schloss Balmoral nach 70 Jahren auf dem Thron. Sie prägte als Leitfigur die Nachkriegszeit in Großbritannien mit.
Während die eilends eingeflogenen Kinder und Kindeskinder auf Schloss Balmoral in den schottischen Highlands Abschied von der Queen nahmen, strömten vor dem Buckingham Palace in London und Windsor Castle immer mehr Briten und Touristen zusammen und starrten auf den Union Jack, die Flagge des Königsreichs. Das ganze Land hatte am Donnerstagnachmittag für einige bange Stunden ein wenig den Atem angehalten. Der Sprecher des Unterhauses hatte die Parlamentssession unterbrochen, Politiker aller Couleur schickten Genesungswünsche nach Schottland, die BBC änderte ihr Programm.
Um kurz nach 18.30 Ortszeit wurden die Befürchtungen zur Gewissheit: Angestellte des Palastes setzten die Flagge auf Halbmast. Die Queen war in ihrem geliebten Balmoral gestorben, 70 Jahre und sechs Monate nachdem sie Krone und Szepter von King George VI., ihrem Vater, übernommen hatte. Die Nachricht ereilte sie damals, 1952, während einer Reise auf einem Baumhaus in Kenia. Zwei Tage zuvor war sie jetzt, in bequemen Freizeit-Look und einem milden Lächeln im Antlitz, bei der Entlassung Boris Johnsons und der Ernennung von Liz Truss zur neuen Premierministerin ihrer Pflicht nachgekommen. Ihr letzter Akt als Monarchin. Tags darauf schien sie bereits zu schwach, um an einer virtuellen Sitzung teilzunehmen, in der sie Truss und ihre Minister in ihren Rat aufnehmen hätte sollen.