Wladimir Putin und Xi Jinping festigen die Beziehungen beim „Besuch Nummer eins“ in Moskau. Der Ukraine-Krieg spielte dabei nur eine untergeordnete Rolle.
Im Moskauer Zentrum schrillt das Sirenengeheul von Polizeiautos. Autokolonnen stehen stundenlang still, das Stau-Radar meldet „Niveau 10“, die höchste Stufe der Blechverstopfung. Für den „lieben Freund“ aus China lässt der Kreml den Moskauer Gartenring sperren, die mehrspurige Umrundung des Zentrums. Vom „Besuch Nummer eins“ spricht das russische Staatsfernsehen, von einem „historischen Treffen“, das den „Westen nervt“.
Unter Moskaus vergoldeten Kreml-Leuchtern trifft sich samt offiziellem Zeremoniell einer, der als mutmaßlicher Kriegsverbrecher per Haftbefehl vom Internationalen Strafgerichtshof gesucht wird, mit einem, dem ein Bericht der Vereinten Nationen mutmaßliche Verbrechen gegen die Menschlichkeit bescheinigt. Zusammen feiern sich Russlands Präsident Wladimir Putin und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping als „Vorbild neuer Zusammenarbeit“.