Peter Leskosek ist zwar erst seit wenigen Jahren bei den Freiheitlichen aktiv, vertritt sie aber bereits bei der ÖH-Wahl als Spitzenkandidat. Herbert Kickl und dessen Kurs steht er „sehr positiv“ gegenüber.
Die Presse: Herr Leskosek, Sie werben damit, als Polizist in die Studentenvertretung gewählt zu werden, weil „Sicherheit immer mehr zum Thema für Studenten wird“. Was meinen Sie damit? Ist die Uni denn ein so unsicher Ort?
Peter Leskosek: Die Hochschulen sind nicht im luftleeren Raum angesiedelt, sondern eben meistens in den Großstädten. Das betonen ja unsere Mitbewerber auch immer. Aktuell gab es zum Beispiel dem Macheten-Mord in Wien, das sehen wir mit Sorge.
Aber was hat mehr Polizeipräsenz mit Studentenpolitik zu tun?
Ich habe schon oft im Gespräch mit Studenten von Stalking erfahren, manche fühlen sich spätabends in den Bibliotheken unsicher. Und auch Unisex-Toiletten tragen nicht gerade zum Sicherheitsgefühl von Frauen bei.
Sie sind de facto der Berufstätigen-Kandidat in diesem Wahlkampf und plädieren für weniger Pflichtanwesenheit. Muss man zum Studieren denn gar nicht mehr an der Uni anwesend sein?
Wir sehen das nicht als zwingend erforderlich. Ich habe gemerkt, dass es gerade Berufstätigen sehr hilft, digital teilzunehmen und auf alles zugreifen zu können. Das gehört gefördert – stattdessen wird es jetzt, wo die Corona-Zeit vorbeigeht, wieder zurückgefahren.
Bei Corona hat die FPÖ Maßnahmen wie Fernlehre noch kritisiert.
Wir haben nicht die Fernlehre an sich kritisiert, sondern lehnen es ab, dass gesunde Studenten aufgrund des Impfstatus diskriminiert werden.
Warum sind die Freiheitlichen eigentlich so schwach bei ÖH-Wahlen? Zuletzt erreichten Sie 2,7 Prozent – die FPÖ wiederum liegt in Umfragen gerade an der Spitze.
An der Wahlbeteiligung sieht man, dass die meisten Studenten die derzeitige ÖH nicht ernst nehmen. Gerade berufstätige Studenten nehmen sich oft nicht die Zeit, zur Wahl zu gehen.
Sie könnten die Wähler ja auch mobilisieren. Was offenbar nicht gelungen ist.
Wir hoffen, dass wir uns dem Erfolg der Freiheitlichen anschließen können.
Wie stehen Sie zur Positionierung der FPÖ unter Herbert Kickl?
Ich stehe Herbert Kickl sehr positiv gegenüber. Ich habe ihn auch selber als Innenminister erlebt, als ich an der Grenze eingesetzt war. Er spricht Probleme an und will etwas umsetzen.
Und seine Corona-Politik war Ihnen nicht zu radikal? Stichwort Wurmmittel.
Ich finde es eher radikal, Studenten aufgrund ihres Impftstatusses auszuschließen. Oder weil sie sich nicht jeden Tag testen wollen.
Streben Sie höhere Funktionen in der Partei an?
Ich konzentriere mich jetzt einmal auf die Hochschulpolitik. Ob sich in der Zukunft etwas ergibt, wird man sehen.
Wie sind Sie zu den Freiheitlichen gekommen? Sind Sie Mitglied einer Studentenverbindung?
Ich bin derzeit in keiner Studentenverbindung. Mich hat politisch einfach die fehlgeleitete Migrationspolitik der Jahre 2015 und 2016 sehr geprägt. Und die daraus folgenden Entwicklungen, seien es die Grenzeinsätze, bei denen ich war, oder der Fall der 13-jährigen Leonie. Das hat mich sehr mitgenommen, wegen dieses Falls wurde ich auch politisch in der Freiheitlichen Jugend aktiv.