Umweltschutz

Zivildienst beim WWF: „Weiß gleich, wie es ist, zu arbeiten“:

Eduard Wernisch beim WWF.
Eduard Wernisch beim WWF.Jana Madzigon
  • Drucken

Die Zivildienst-Stellen im Bereich Umweltschutz sind rar, aber umso begehrter. Zum Beispiel im Büro des WWF in Wien.

Es habe einen ziemlich einfachen Grund, warum Eduard Wernisch gerade Zivildienst macht und nicht beim Bundesheer ist: „Ich möchte keine Waffe tragen“, sagt er. Der 19-Jährige hat sich nicht für Klassiker wie Sanitäts- und Pflegedienste entschieden, sondern für den Umweltschutz.

„Umweltschutz ist für mich Menschenschutz“, sagt er. Denn wenn Naturressourcen fehlen, dann begünstigt das auch Krisen und Kriege. „Und das wollen wir eben vermeiden.“ Der Niederösterreicher absolviert die neun Monate deshalb beim WWF Österreich in Wien. Dort ist er im Office Management tätig und arbeitet an verschiedenen Projekten mit. Konkret ist es gerade seine Aufgabe, Daten für eine aktuelle Kampagne auszuwerten. Aber auch im Foto- und Videobereich ist er tätig. Generell gefällt ihm die Arbeit dort sehr. Nur die tägliche Anreise aus Gablitz (Bezirk St. Pölten) sei etwas anstrengend.

Was ihn beim Zivildienst überrascht hat, ist, dass man doch sehr gut auf den späteren Berufsalltag vorbereitet wird. „Man weiß gleich nach der Schule, wie es ist, 40 Stunden in der Woche zu arbeiten, und dass man sich die Freizeit gut einteilen muss“, sagt Wernisch.

Wenige Stellen

Verbesserung brauche es beim Angebot der Umweltschutz-Stellen. Denn das sei sehr mager. Als er sich 2022 beworben hat, gab es nur den WWF und Greenpeace als Anbieter. „Das sollte mehr gefördert werden, weil es gerade in den jungen Jahren am meisten Energie für den Klimaschutz gibt“, meint Wernisch.

Ende März endet seine Zivildienstzeit bereits. Die Arbeit beim WWF aber geht weiter, da man ihm angeboten habe, weiterhin hier zu arbeiten. „Ich denke, das spricht schon sehr für den Zivildienst und auch den WWF, wenn jemand dableiben will.“

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Die Gedenkstätte Theresienstadt in Tschechien ist einer von 19 Orten, an denen junge Männer einen Gedenkdienst leisten können, der als Ersatzdienst für den Zivildienst anerkannt wird.
Gedenkdienst

Zivildienst im Gedenkdienst: „Viel Arbeit, viel Verantwortung“

Wie eine Zeitzeugin zur Inspiration für ein Engagement im Gedenkdienst wurde — und, wie der 19-jährige Wiener Matteo im Tschechischen Terezín Seminare, Führungen und Workshops organisiert.
Rettung

Zivildienst beim Roten Kreuz: „Man muss kein Superhero sein“

Hannes Buxbaum begann als „Zivi“ beim Roten Kreuz – und ist geblieben: Heute ist er Landesdirektor für Gesundheits- und Soziale Dienste in Niederösterreich.
Simon Meister im Pflegewohnhaus.
Pflege

Zivildienst im Pflegewohnhaus: „Man wird direkt gebraucht“

Seit August arbeitet Simon Meister in einem Caritas-Pflegewohnhaus im steirischen Turnau.
Kindergarten

Zivildienst in Kindergärten: „Ich kann es nur empfehlen“

Eigentlich ist Marko Milosavac Kfz-Mechaniker. Derzeit leistet er in zwei Kindergärten in Wien seinen Zivildienst. Und schraubt nun gelegentlich an Bobbycars statt an echten Autos.
Archivbild: Ein Braunbär im Alpenzoo Innsbruck.
Tierpflege

Zivildienst im Alpenzoo: „Ich wollte was ganz Spezielles“

Alex Graf leistet seinen Zivildienst im Innsbrucker Alpenzoo ab – und ist dort mit der Betreuung von rund 2000 Tieren beschäftigt.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.