In der Coronakrise wird es in den Städten eng, es wächst die Lust aufs Landleben. Immobilienportale registrieren einen Boom an Suchen nach mehr Grün, und mitunter spekuliert man schon über eine neue Stadtflucht, die von dieser Krise und der Digitalisierung befördert wird.
Dass es so schnell geht, hat Alexandra selbst fast überrascht. Viele Jahre gab es für sie, 36 Jahre, zwei Kinder, aufgewachsen in einem Dorf nahe Ried im Innkreis, nun das halbe Leben in Wien, keinen Gedanken ans „Zurück“. „Aber vor ein paar Monaten war die Idee da, wir haben nachgedacht, wieder nach Oberösterreich zu ziehen. Die Isolation in der Wohnung hat den Wunsch dann sehr verstärkt. Es ist mir nur noch absurd vorgekommen, dass jedes Mal hinauszugehen mit den Kindern ein richtiges ,Projekt‘ geworden ist, dass ich jedes Mal überlegen muss, wo können wir hin. Allein das Konzept Spielplätze – so sehr sie uns abgegangen sind, als sie gesperrt waren – finde ich abnormal. Ich will, dass die Kinder einfach so ins Freie können.“
Das Gefühl des Eingesperrtseins wurde zum Beschleuniger. Ideen, die sie und ihr Mann zuvor vage hatten, wurden zum Plan, jetzt soll es schneller gehen als gedacht: Banktermine und Besichtigungen stehen an. Idealerweise geht sich ein Umzug heuer noch aus. Wohin? Irgendwo in Oberösterreich, Hauptsache, Haus mit Garten, der mehr ist als ein Grünstreifen an einer Straße, Hauptsache, die nächsten Städte, Linz, Wels oder Salzburg, sind gut erreichbar – und die Familie ist näher.