Zwei Wochen nach Schulstart steigt vielerorts das Unbehagen: Tests von Verdachtsfällen dauern mitunter Tage, während Schulleiter zuweilen überbordend reagieren. Das Bildungsministerium will nun mit eigenen Tests ausrücken.
Wien. „Ich habe eine Tour de Force hinter mir“, sagt Bettina, die als Pädagogin eines Wiener Innenstadt-Gymnasiums – so wie 15 ihrer Kollegen und rund 90 Schüler – seit Sonntag in Heimquarantäne sitzt. Nachdem eine ihrer Schülerinnen positiv getestet worden war, schickte sie die Schulleitung nach Hause, da sie Kontaktperson ersten Grades sei. Seither habe sie aber keine Informationen erhalten. „Ich weiß immer noch nicht, ob ich zur Testung gemeldet wurde oder nicht.“ Ein Rundruf habe nichts gebracht.
Wie ihr geht es derzeit wohl vielen Lehrern und Eltern in Wien: Angesichts steigender Coronazahlen werden deren Sorgen immer größer, das Vertrauen infolge widersprüchlicher Kommunikation indes aber immer kleiner. An einem Gymnasium in Hernals wenden sich betroffene Eltern nun aktiv an Medien und Politik: Wegen eines Verdachtsfalls absolvierte dort eine Klasse in der Vorwoche bereits drei Tage Home-Schooling, sagt eine betroffene Mutter, Yvonne Skala, zur „Presse“. Seit einem weiteren Verdachtsfall Anfang der Woche warte der betroffene Schüler immer noch auf seine Testung, was eine Frage aufwirft: Versagt die Stadt bei Tests und Kontaktverfolgung? [premium]