Liederbuch-Affäre

Druck auf FPÖ "ist jedenfalls wichtig": Wie Ziegler als ÖVP-Berater agierte

Niederösterreich gestern: Landesdirektor Robert Ziegler soll Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) während der Liederbuch-Affäre Tipps gegeben haben.
Niederösterreich gestern: Landesdirektor Robert Ziegler soll Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) während der Liederbuch-Affäre Tipps gegeben haben.Martin Juen / SEPA.Media / picturedesk
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ORF-Landesdirektor Robert Ziegler soll die ÖVP 2018 in der FPÖ-Liederbuch-Affäre aktiv beraten haben, wie interne Mails von ihm an Mitarbeiter zeigen. Am Vortag der Landtagswahl garantierte er Landeshauptfrau Mikl-Leitner zudem breite TV-Präsenz, die ihr am Ende auch nutzte.

Dass Robert Ziegler als Chefredakteur des ORF-Landesstudios Niederösterreich seine Rolle als unabhängiger Journalist zuweilen mit einer als Befehlsempfänger der ÖVP Landesspitze vertauscht haben dürfte, wird inzwischen von der ORF-internen Kommission gegen ihn untersucht. Anlass für diese geben schwerwiegende Vorwürfe gegen Ziegler, die durch Recherchen der „Presse“, des „Spiegel“ und des „Standard“ im Dezember publik wurden.

Inzwischen liegen Stellungnahmen von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen vor, die jahrelange Interventionen der ÖVP, ein Klima der Einschüchterung sowie dienstrechtliche Verfehlungen bis hin zur Urkundenfälschung in den Raum stellen. Interne Mails von Ziegler an Mitarbeiter, die der „Presse“ vorliegen, deuten zudem darauf hin, dass er in der womöglich wahlentscheidenden Liederbuch-Affäre vor der Landtagswahl 2018 eine spezielle Rolle für die ÖVP gespielt hat. Er dürfte den innersten Kreis um Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) beraten haben, wie sie auf die Vorwürfe gegen FPÖ-Spitzenkandidat Udo Landbauer medial reagieren solle. Und stellte ihr dafür auch volle TV-Präsenz zur Verfügung – bis wenige Stunden vor der Wahl.

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