"Jugendliches Ungestüm“ und „Attentate müssen tödlich sein“ als Verteidigungslinie? Drei Ex-Politiker, von Rudolf Anschober über Wolfgang Peschorn bis Irmgard Griss, sahen die Sache anders als Bernhard Görg.
Mehrere prominente Ex-Politiker sah man am Sonntag am Podium der Diskussionssendung „Im Zentrum“ zum Rücktritt von Bundeskanzler Sebastian Kurz. Von Rudolf Anschober (ja, er ist definitiv zurück in der Öffentlichkeit) über Irmgard Griss (gar nicht zurückhaltend) bis Wolfgang Peschorn (wie immer staubtrocken) konnte man einige interessante Aussagen dazu hören, wie es nun weitergehen kann oder soll. Und dann ... war da auch noch Bernhard Görg.
Der ehemalige Wiener ÖVP-Chef war ausgerückt, um Sebastian Kurz zu verteidigen. Sein Argument: Man müsse eben mit allen Mitteln kämpfen, um Erfolg zu haben, und das habe Kurz wegen seines „starken Drangs zum Tor“ halt getan. Dabei verwunderte das Hinunterspielen (Kurz habe „nur versucht mit Umfragen Politik zu machen“) ebenso wie die seltsame Einordnung (der Kanzler habe „in seinem jugendlichen Ungestüm einfach über die Stränge geschlagen“) und schließlich auch noch ein Lehrsatz („Attentate müssen tödlich sein.“) Tatsächlich stört Görg nur eins an den Chats: "Die Rüdheit und Infantilität der Sprache".