Händewaschen

Hände mit kaltem Wasser waschen: Energie sparen auf Kosten der Hygiene?

Vor dem Essen noch Händewaschen - das ergibt auch mit kaltem Wasser Sinn, wenn man sorgfältig ist.
Vor dem Essen noch Händewaschen - das ergibt auch mit kaltem Wasser Sinn, wenn man sorgfältig ist.Getty Images
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Wer seine Hände mit kaltem statt mit warmem Wasser wäscht, spart fast immer Energie. Je nach Hartnäckigkeit sieht man das auch auf der Energierechnung. Aber geht die Sparmaßnahme zulasten der Sauberkeit?

Zehn Mal am Tag wäscht man sich im Schnitt die Hände, jeweils etwa 15 bis 20 Sekunden lang (die Hygiene-Empfehlung liegt eigentlich bei 30 Sekunden). Üblicherweise verbraucht man dabei etwa zwei bis fünf Liter Wasser. Wie viel Energie benötigt wird, hängt im Wesentlichen davon ab, welche Temperatur das Wasser hat und welche Warmwasseraufbereitungsmethode genutzt wird. An und für sich macht der Warmwasserverbrauch eines Haushalts etwa 15 Prozent des Energiebedarfs aus, es lohnt sich also durchaus, etwas genauer hinzuschauen.

In Österreich beträgt der durchschnittliche Wasserverbrauch 130 Liter pro Tag und Kopf, rund 55 Liter davon, ergo gut 42 Prozent, sind Warmwasser. Auf ein Jahr gerechnet sind das 18.000 Liter Warmwasser pro Person, der Energieaufwand liegt hier bei etwa 1000 Kilowattstunden (kWh). Je nach Aufbereitung, ob etwa Strom oder Gas dafür benötigt wird, kostet der Warmwasserbedarf einer Person hierzulande im Jahr 390 bis 610 Euro (bei Strom) oder 180 bis 260 Euro (bei Gas). Da sich die Preise für Bestands- und Neukundinnen und -kunden aktuell stark auseinanderentwickeln, ergeben sich derartig große Preisspannen.

Kaltwaschgang

Rechnen wir vorerst mit den günstigeren Tarifen (und der kürzeren Händewaschdauer). Geht man davon aus, dass man im Schnitt drei Mal am Tag für jeweils fünfzehn Sekunden zu Hause Hände wäscht – und die übrigen sieben Waschgänge außer Haus, im Büro oder auf öffentlichen Toiletten stattfinden –, so kann sich die private jährliche Ersparnis bei der Verwendung von ausschließlich kaltem Wasser bei Strom auf 16 Euro belaufen, bei Gas nur auf fünf. Etwas mehr ersparen sich jene mit dem teuersten Tarif: 24 Euro bei Strom, acht Euro bei Gas. Die Werte basieren auf den Schätzungen der Umweltberatung Wien. Rechnet man die Ersparnisse auf ganze Haushalte, etwa eine vierköpfige Familie, auf, so können bis zu 100 Euro gespart werden.

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