Neujahrsmesse

Papst betet zu Neujahr für verstorbenen Benedikt

Papst Franziskus am 1. Jänner im Petersdom.
Papst Franziskus am 1. Jänner im Petersdom.APA/AFP/Filippo Monteforte
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"Heute vertrauen wir der Muttergottes unseren geliebten emeritierten Papst Benedikt XVI. an, damit sie ihn auf seinem Weg von dieser Welt zu Gott begleitet."

Papst Franziskus hat am Sonntag bei der Neujahrsmesse im Petersdom für seinen am Samstag verstorbenen Vorgänger Benedikt XVI. gebetet. "Heute vertrauen wir der Muttergottes unseren geliebten emeritierten Papst Benedikt XVI. an, damit sie ihn auf seinem Weg von dieser Welt zu Gott begleitet", sagte Franziskus bei dem Gottesdienst anlässlich des Welttages des Friedens.

Am 1. Jänner wird der Weltfriedenstag der katholischen Kirche begangen. Dieser steht 2023 unter dem Motto: "Niemand kann sich allein retten. Nach Covid-19 neu beginnen, um gemeinsam Wege des Friedens zu erkunden".

In seiner Predigt am Sonntag ging Franziskus laut Agenturberichten anlässlich des Welttages für den Frieden besonders auf die Leidtragenden von Kriegen ein. "Bitten wir die Mutter Gottes in besonderer Weise für die Kinder, die leiden und nicht mehr die Kraft zum Beten haben, für die vielen Brüder und Schwestern, die in weiten Teilen der Welt von Krieg betroffen sind", sagte der 86 Jahre alte Argentinier. Die Menschen hätten die Festtage in Dunkelheit und Angst inmitten von Gewalt und Gleichgültigkeit verlebt.

„Sich die Hände schmutzig machen“

Als guten Vorsatz für das neue Jahr empfahl Franziskus, nicht faul und gleichgültig auf die Weltgeschehnisse zu blicken, sondern Gutes zu tun und "sich die Hände schmutzig zu machen". Man könne nicht still sitzen und bequem darauf warten, dass die Dinge besser würden.

"Zu Beginn des Jahres, inmitten der vielen neuen Dinge, die wir erleben möchten, und der vielen Dinge, die wir tun möchten, lasst uns einige Zeit dem 'Sehen' widmen, das heißt, unsere Augen zu öffnen und sie für das offen zu halten, was zählt: für Gott und für die anderen", sagte Papst Franziskus bei der Messe zum Hochfest der Muttergottes Maria.

"Wie oft haben wir in der Eile keine Zeit, auch nur eine Minute in der Gesellschaft des Herrn innezuhalten, um sein Wort zu hören, zu beten, anzubeten, zu loben ...", stellte der Papst fest und bat für Frieden in der Welt.

Der Leichnam Benedikts soll ab Montag früh im Petersdom in Rom aufgebahrt werden, damit die Gläubigen von ihm Abschied nehmen können. Der Trauergottesdienst für Benedikt findet am 5. Jänner auf dem Petersplatz statt und wird vom amtierenden Papst Franziskus geleitet - ein in der Geschichte der katholischen Kirche beispielloser Vorgang, der durch den Rücktritt Benedikts zustande kam.

(apa)

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