Der Ukraine-Krieg hat neben den Kriegsparteien auch Europa und die westliche Welt verändert. Der neue Kalte Krieg stärkte die Nato. Wie steht es um die Geopolitik und die Wirtschaft?
Als Wolodymyr Selenskij im Februar 2022 bei der Münchner Sicherheitskonferenz redete, wähnte sich der ukrainische Präsident trotz aller Warnungen der USA nicht in unmittelbarer Kriegsgefahr. Wenige Tage später startete Wladimir Putin seinen Angriffskrieg gegen das „Brudervolk“, den er euphemistisch als „militärische Spezialoperation“ bezeichnete. Ein Jahr später scheute US-Präsident Joe Biden nicht das Risiko einer nächtlichen Zugfahrt nach Kiew, um seine Solidarität mit der Ukraine zu demonstrieren. Wiederum ein Jahr darauf steckt das Hilfspaket über 60 Mrd. Dollar im US-Kongress fest, und Selenskij appellierte nach dem Fall der Bastion Awidijiwka an der Front im Osten wiederum bei der Münchner Sicherheitskonferenz an die Nato-Verbündeten: „Tun Sie alles, damit die Ukraine gewinnt.“ Das Kriegsglück hat sich gegen Kiew gewendet.