Der deutsche „Autopapst“ Ferdinand Dudenhöffer erklärt, warum ihn die Wende des österreichischen Bundeskanzlers, Karl Nehammer (ÖVP), beim Verbrennungsmotor traurig macht. E-Fuels im Pkw-Bereich seien „nicht tragfähig“. Kommt das Verbrenner-Aus nicht bald, „werden wir von China und den USA überrollt werden“, sagt er.
Eigentlich war es nur noch eine Formalität, das Papier ausverhandelt: Die EU-Mitgliedsstaaten einigten sich, ab dem Jahr 2035 nur noch Autos zuzulassen, die nicht mit Verbrennungsmotor fahren. Doch dann wollte die deutsche FDP nicht mehr mitmachen, wenn nicht eine Lösung vorgelegt wurde, wie Verbrennungsmotoren zugelassen werden die ausschließlich mit E-Fuels betrieben werden. Vor einer Woche offenbarte der österreichische Kanzler, Karl Nehammer (ÖVP), er werde sich den Deutschen anschließen - und das Verbrenner-Aus blockieren.
Der deutsche Wirtschafswissenschaftler Ferdinand Dudenhöffer kennt sich mit Autos aus. In Deutschland gilt er wegen seiner Expertise und seinen zahlreichen Erklär-Auftritten als „Autopapst“. Was er von der Blockade des Verbrenner-Aus hält, wofür E-Fuels gut sind und was der Porsche 911 seiner Ansicht nach mit alldem Drama zu tun haben könnte.
Die Presse: Der österreichische Bundeskanzler, Karl Nehammer (ÖVP), hat sich gegen das geplante EU-weite Aus des Verbrennungsmotors ab dem Jahr 2035 gestellt. Wie finden Sie das?
Ferdinand Dudenhöffer: Ausgesprochen traurig und auch ausgesprochen schlecht. Österreich ist in der Automobilindustrie im Zulieferbereich gut unterwegs. Für die ist es nicht unbedingt ein Vorteil, dass man in Europa versucht, diese Dinge wieder aufzuweichen.
Würde es Zulieferer nicht stärken, wenn diese Technik bleibt?